Frau Priller-Rauschenberg, Jg. 1930, eine der ZeitzeugInnen, die heute bereitwillig Auskunft geben (verwiesen sei an dieser Stelle auf das Zeitzeugen-Projekt, dass eine Arbeitsgruppe des Bürgerhauses Mütze im Rahmen des Lokalen Aktionsplans »Mülheim entdeckt seine Geschichte« durchführte: www.buergerhaus-muetze.de) (Foto: Peter Bach)
In Gesprächen mit älteren Mülheimer Bürgerinnen und Bürgern, die die NS-Zeit noch erlebt haben, stellten wir immer wieder fest, wie stark die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus durch die Kriegsjahre 1939 bis 1945 geprägt sind. Die meisten unserer Gesprächspartner waren damals Kinder oder Jugendliche.
Der von der NS-Ideologie geprägte Unterricht, die Zugehörigkeit zur Hitlerjugend ist für die meisten Alltag gewesen und erst auf Nachfragen hin erinnert man sich an Erlebnisse mit jüdischen Nachbarn, die plötzlich nicht mehr da waren, an den 9. November 1938.
Bedauert wird vor allem, dass durch den Krieg das »alte Mülheim« verschwunden ist, viele der schönen Bürgerhäuser zerstört wurden und es »nie wieder so geworden ist, wie es mal war«. Bei diesen Erzählungen ist auch festzustellen, wie stark damals Mülheim noch als eigene »Stadt« gesehen wurde, obwohl doch die Eingemeindung nach Köln bereits 1914 vollzogen war.
Versuche der NSDAP, Anfang der 30er Jahre breiter Fuß zu fassen in der Mülheimer Arbeiterschaft, waren ohne großen Erfolg. Ständig gab es Auseinandersetzungen zwischen SA und Reichsbanner (SPD-geprägt) oder Rotfrontkämpferbund (KPD-geprägt), aber auch mit unorganisierten Arbeitern, die gegen die Nazis eingestellt waren.
Für diejenigen, die den Nationalsozialismus nicht direkt politisch ablehnten und deshalb ständig mit Repression und Terror rechnen mussten, verlief das Leben eben auch nach 1933 in den gewohnten Bahnen von Familie, Beruf, Freizeit. Aber die nationalsozialistische Ideologie, die politische Erfassung der Bevölkerung und die Militarisierung der Gesellschaft drangen zunehmend in den Alltag ein.
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